Ein Same keimt

Ein Same keimt allein in der Erde.
Und hofft, dass er etwas Großes werde.
Er ist umgeben von dem Boden, der ihn nährt.
Und er weiß, es ist gut wie es ist,
Denn es gibt kein richtig und verkehrt.

Ein Same keimt allein.
Und kennt keine Einsamkeit im Sein.

Ihm wird gegeben, was er braucht,
So öffnet er sich, weil er vertraut.
Er will nur wachsen und sich entfalten.
Ein Teil des Ganzen werden,
Sowie geben und erhalten.

Ein Same keimt allein.
Es ist sein Sinn so zu sein.

Er bildet Wurzeln, die ihn halten.
Und wächst, um sich bei der Sonne zu bedanken
In ihm ist alles, was aus ihm werde.
Er ist ein Wunder dieser Erde.

Es ist ihm fremd was anderes zu sein,
Denn sein Wesen ist es Baum zu sein.

So nimmt er Wasser, Nahrung. Licht.
Ist glücklich, dafür, was man ihm gibt.
Sein Wachstum ist nicht aufzuhalten.
Er spürt wie Stamm und Äste sich entfalten.

Ein Same keimt allein.
Und ist verbunden mit dem Sein.

Es wächst ein Netz von grünen Blättern,
Die ins unendlich’ blau des Himmels klettern.
So geht es weiter auch mit Blüten,
Die sich öffnen ohne Mühen.

Ein Same keimt allein.
Und gibt der Welt, was in ihm eint.

Es wächst die Frucht so mit der Zeit,
Die wenn sie reif ist, sich mit dem Ganzen teilt.