Wir sind nun schon einige Schritte im neuen Jahr unterwegs. Ein guter Zeitpunkt, um sich zu orientieren und mit Achtsamkeit den Weg wahrzunehmen. Den Weg, der hinter einem liegt, den Weg der vor einem liegt und den Weg, den man gerade geht. Den folgenden Text habe ich auf den Tag genau vor 4 Jahren verfasst. Er soll inspirieren & anregen.
Bist Du auf dem Weg oder schon längst da? Wo befindet sich dieses “da”? Wo immer es auch ist, wartet etwas auf dich. Etwas, das dir vielleicht alles geben wird, wonach du dich je gesehnt hast.
Wie sieht dein Weg gerade aus? Ist er geradlinig, kurvig oder zackig? Geht er derzeit hinauf oder hinab? Wie ist er beschaffen? Ist er glatt und eben oder rau und spröde? Wie fühlt er sich an, wenn du dich mal in die Vorstellung begibst, diesen Weg mit deinen nackten Füßen entlang zu laufen? Ist er warm oder kalt? Sind kleine oder große Steine im Weg, die dir das voranschreiten erschweren und dir vielleicht sogar Schmerzen bereiten? Gehst Du auf Asphalt, Gras, Erde, Sand oder Stein?
Wie nimmst Du die Landschaft links und rechts neben deinem Weg wahr? Bewegt sich alles rasend schnell, sodass Du kaum etwas wirklich wahrnehmen kannst? Oder bewegt sich alles in Zeitlupe? Ist der Weg für dich interessant oder langweilt er dich? Nimmst du die zahlreichen Geräusche wahr, die sich dir auf diesem Weg präsentieren, oder verschwimmt alles in einem Rauschen?
Bieten sich auf diesem Weg auch Abzweigungen, die du nimmst, um auch mal etwas anderes, neues und spannendes zu entdecken? Hast Du Zuschauer, die am Rand stehen und dich anspornen, oder sind da sogar Leute, die dich beschimpfen? Dann lass’ sie hinter dir, weil sie dir schaden und nimm diejenigen mit, die dir Kraft geben und den Weg gemeinsam, für ein Stück mit dir gehen möchten.
Wie nimmst Du den Weg hinter dir wahr? Bremst er dich, indem Du noch Lasten aus vergangenen Tagen mit dir herumträgst? Ist er dunkel, sodass du dich am liebsten gar nicht erst umzudrehen wagst? Oder schaust du gerne auf einen strahlenden Weg zurück?
Und wie siehst du den Weg vor dir? Ist er klar? Leuchtet dir die Sonne den Weg oder ist noch alles etwas im Nebel gehüllt?
Egal wie du nun deinen Weg gehst, du bist auf dem Weg. Und das ist das Entscheidende. Frag dich nicht, wohin er führt. Alleine wie Du ihn gehst, wahrnimmst und dir den Weg gestaltest ist von Bedeutung. Dann erübrigt sich das Ziel.
Ziel und Weg werden eins.